Meine Mutter Gabi,

Wirtin der zweiten Generation

Die Arbeit in der Gastronomie war ihr vertraut, da sie, so wie später auch ich, schon als Kind im elterlichen Gasthaus mithelfen musste.


Ehemalige Wirtin Gabi mit 6 Jahren

So entschied sie sich für den Besuch einer drei Jahre dauernden Hotelfachschule und arbeitete danach in verschiedenen Häusern, unter anderem im "Schlosshotel Pichlarn" als Rezeptionistin.

Dann lernte sie ihren ersten Mann Hans-Wolfgang kennen, den sie im Oktober 1978 heiratete. Er hatte gerade sein Studium als Rechtsanwalt abgeschlossen und eröffnete in Schladming eine eigene Kanzlei. Meine Mutter arbeitete erst in seinem Büro mit, bis mein grosser Bruder Georg-Johann geboren wurde. In dieser Zeit wollten ihre Eltern, also meine Grosseltern in Rente gehen und den Gasthof Moser verkaufen. Hans-Wolfgang betrieb den Verkauf des Hauses, und es war bereits ein Käufer gefunden, als er im Januar 1983 bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kam.
Nun musste sie rasch handeln. Sie sah in dem Haus, das im Herzen immer ihre Heimat geblieben war, auch die ideale Möglichkeit, sich als alleinerziehende Mutter eine Existenz aufzubauen.

Namensbalken der ehemaligen Website

Im Juni 1984 übernahm Mutti also das Haus und war insgesamt 33 Jahre die Wirtin vom Gasthof Moser.

Gabi mit Ofenbratl  Gabi mit Vater Hans

Sie selbst sagt über diese Zeit: "In diesen 33 Jahren hat sich im und am Haus viel verändert. Alle zwei bis drei Jahre investierte ich in einen Zu- oder Umbau.

meine Eltern in der Disco  Meine Eltern beim Tanz

Seit 1985 half mein Lebensgefährte Ossi aktiv mit, obwohl er in seinem "Autohaus Geier" eigentlich genug zu tun hatte. 1988 wurde unsere Tochter Elisabeth geboren, und wenn sie mir, als sie noch klein war, im Gasthaus zur Hand ging, wurden in mir Kindheitserinnerungen wach."

Brennerei in der Bauphase  Wirtsleute pausieren auf der Baustelle

Zuletzt, 1996, entstand die Idee zur "Brennerei", die auch hier auf meiner Homepage ein eigenes Kapitel hat. Schon damals war mein Vater die treibende Kraft in Sachen Bauvorhaben, so wie er mich auch heute noch bei allen baulichen Neuerungen tatkräftig unterstützt.
Wie das Haus ursprünglich, zur Zeit meiner Grosseltern aussah, kannst du unter "Da Ofong" sehen.

 

Feuerwerk für Lisi  Feierliche Geschaeftsuebergabe von Gabi an Lisi

Silvester 2015/2016 übergab meine Mutter mir das Restaurant offiziell. Wann immer ich Hilfe brauche, geht sie mir zur Hand. Genaugenommen hat sich gar nicht so viel geändert, wir waren und sind ein gut eingespieltes Team.

 

D' Jagerei liegt uns im Bluat


Wildgerichte sind nicht nur bei unseren Gästen beliebt, es ist auch eine der wenigen Fleischsorten, die man nicht als "Bio" kennzeichnen muss, um zu wissen, dass man dem Gast Natur pur serviert. Voraussetzung dafür ist, zu wissen, dass das erlegte Tier frisch ist und aus der Region kommt. Was also liegt näher, als selbst zu jagen?

Mein Opa, der erste Wirt vom Gasthaus Moser, war Gemeindejäger. Er nahm meine Mutter schon als kleines Mädchen mit auf die Pirsch und brachte ihr viel bei. Dann, als sie elf Jahre alt war, hätte sie um ein Haar ein versehentlich gelöster Schuss getroffen, von diesem Tag an durfte sie ihn nie mehr begleiten, bis sie selbst Jägerin war.

Altwirt Hans Moser mit erlegtem Rehbock

Meine Mutter erzählte mir darüber: "Es verging eine Menge Zeit, in der mich die Sehnsucht nach der Jagd und allem, was dazugehört, öfters heimsuchte. So beschloss ich 1982, die Jagdprüfung zu machen. Der Kurs, zu dem ich mich anmeldete, war schon fast zu Ende und ich musste mir den größten Teil selbst beibringen. Mein Vater hatte wohl seine Zweifel, dass ich es schaffen würde, versprach mir jedoch den Abschuss eines Einser-Rehbocks, sowie ich meinen Schein in der Hand haben sollte.

Ich bestand die Prüfung 1983, und selbstverständlich hielt mein Vater sein Wort. Damit stellte er mich allerdings vor ein Problem, mit dem ich nicht gerechnet hatte: ich war nicht imstande, das Tier zu töten.

Mir war klar, dass ich irgendetwas tun musste, um meine Fähigkeit unter Beweis zu stellen. Ich hatte jedoch den Eindruck, der Rehbock blicke mir direkt in die Augen und hatte tiefes Mitleid mit dem Tier. Der Jagd-Obmann stand neben mir und beobachtete mich mit kritischem Blick. Also bekam ich einen vorgetäuschten Hustenanfall, der so lange anhielt, bis der Bock verschwunden war.

Ausgestopfter Fasan  Gabi auf der Jagd

 

Ich versuchte noch insgesamt 17 mal, diesen Bock erneut aufzuspüren, jedoch ohne Erfolg, ich sah ihn nie wieder. Allerdings war es gerade dieser Misserfolg, der in mir das Jagdfieber weckte und von da an konnte ich auch schiessen."

Mittlerweile ist meine Mutter Gemeindejägerin in der vierten Periode, was bedeutet, dass sie jederzeit auf die Jagd gehen kann. Hinzukam im Mai 2003 die Prüfung zum Aufsichtsjäger.

Im Juli 2000 war sie in der Republik Südafrika auf Safari, bereiste das Land von Süden nach Norden und erlegte ein Impala und einen Kudu, letzterer ist hier auf dem Bild zu sehen. Seither hat sie das Afrikafieber gepackt und bis 2019 war meine Mutter insgesamt 21 mal in Afrika.

Kudu-Trophaee an der Wand  

 

Eine Menge Trophäen zieren die Gasträume im Gasthof Moser, sie sind natürlich der Stolz eines jeden Jägers. Aber die Hauptmotivation zur Jagd ist das ganze Drumherum, die Bewegung in der frischen Luft, die Landschaft, die Ruhe und die Möglichkeit, einmal völlig abzuschalten.

So packte schliesslich auch mich die Jagdleidenschaft. Und genau genommen entstamme ich ja auch zwei Dynastien von Jägern (mütterlicher- und väterlicherseits), die ich bis zu meinen Urgrossvätern zurückverfolgen kann.

Nicht zu verachten ist der Nebeneffekt, wenn man als Wirtin auch Jägerin ist: Wildgerichte sind ein fester Bestandteil meiner Speisekarte und es wird in meinem Haus nur selbst Erlegtes seviert. Meine Geschichte als Jägerin findest du im Kapitel "D' Wirtin".